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Weltweiter Stand der Kernenergie

26. April 2018 – Anlässlich der Mitgliederversammlung 2018 referierte Prof. Dr. Horst-Michael Prasser, ETH Zürich, über den «Weltweiten Stand der Kernenergie sowie laufende und geplante Weiterentwicklungen».

Seine Präsentation finden Sie hier.

Kinderleukämie um Atomkraftwerke III

1. Oktober 2017 – In ihrem jüngsten Bericht kommt eine englische Untersuchungskommission zum Ergebnis, dass die radioaktiven Emissionen von KKW nicht für die Leukämieerkrankungen verantwortlich gemacht werden können. Die Expertengruppe des FME hat den Bericht in einem Gastbeitrag für die Schweizerische Ärztezeitung (SÄZ) zusammengefasst. Das Bulletin des Nuklearforums hat diesen Beitrag auf französisch übersetzt und druckt ihn mit Zustimmung der SÄZ und der Autoren in der aktuellen Ausgabe des Bulletins ab. 

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Kinderleukämie um Atomkraftwerke II

10. September 2017 – In ihrem jüngsten Bericht kommt eine englische Untersuchungskommission zum Ergebnis, dass die radioaktiven Emissionen von KKW nicht für die Leukämieerkrankungen verantwortlich gemacht werden können.

Die Expertengruppe des FME hat den Bericht in einem Gastbeitrag für die neueste Ausgabe der «Strahlenschutzpraxis» (3/2017) zusammengefasst.

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Kinderleukämie um Atomkraftwerke I

30. August 2017 – In ihrem jüngsten Bericht kommt eine englische Untersuchungskommission zum Ergebnis, dass die radioaktiven Emissionen von KKW nicht für die Leukämieerkrankungen verantwortlich gemacht werden können.

Die Expertengruppe des FME hat den Bericht in einem weiteren Gastbeitrag für die Schweizerische Ärztezeitung (2017; 98 (35)) zusammengefasst.

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Broschüre "Ohne sicheren Strom keine sichere Medizin"

14. Juli 2017 – Die Broschüre «Ohne sicheren Strom keine sichere Medizin» informiert über die Ziele des FME. Sie enthält auch einen Anmeldetalon für eine Mitgliedschaft.

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Auch erneuerbare Energien haben ihre Risiken

11. Mai 2017 - Eine bisher wenig zur Kenntnis genommene Studie des Paul Scherrer Instituts vergleicht die Risiken von erneuerbaren Energien mit der konventionellen Stromerzeugung durch Wasserkraft, Kohle, Öl und Kernenergie. Dabei werden sowohl der Normalbetrieb als auch schwere Störfälle und mögliche Terrorattacken berücksichtigt. Die Studie kommt zum Schluss, dass im Normalbetrieb die neuen erneuerbaren Energien gesamthaft betrachtet negativere Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit haben als Kernkraftwerke.

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Weltweite Energieszenarien der Zukunft

13. April 2017 – Das Paul Scherrer Institut hat für den Weltenergierat Energieszenarien für die Zukunft mitentwickelt. Diese Präsentation fasst die Ergebnisse zusammen.

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Über 100 Todesfälle wegen Kohlekraftwerken

11. November 2016 - In der Schweiz sterben jedes Jahr über 100 Menschen an den giftigen Schadstoffen, die von ausländischen Kohlekraftwerken abgegeben werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle europaweite Studie, die unter anderem vom WWF herausgegeben wurde und von der EU den Ausstieg aus der Stromproduktion mit Kohle fordert.

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NEIN zur Atomausstiegsinitiative

19. Oktober 2016 – Das «Forum Medizin und Energie» (FME) empfiehlt den Stimmberechtigten, am 27. November 2016 die Atomausstiegsinitiative abzulehnen. Das FME hält die Vorlage für unnötig, falsch und schädlich.

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FME Argumentarium - NEIN zur Atomausstiegsinitiative

 

 

19. Oktober 2016 – Das FME hat seine Argumente in einem Argumentarium zusammengestellt.

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Tschernobyl-Fukushima

 

 

12. Mai 2016 – Die Katastrophen von Tschernobyl und Fukushima jähren sich heuer zum 30. bzw. zum 5. Mal. Prof. Dr. Hansruedi Völkle warf anlässlich der Mitgliederversammlung 2016 des FME einen Blick auf die gesundheitlichen Folgen. Seine Präsentation kann hier heruntergeladen werden.

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Reise ins Innere von Tschernobyl

 

 

26. April 2016 – Vor 30 Jahren passierte in Tschernobyl ein schweres Unglück. Wie sieht es 30 Jahre später am Unglücksort aus? Walter Rüegg war im September 2015 vor Ort. Anbei sein beklemmender Bericht.

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Prof. Dr. Jean-Pierre Blaser beim FME

 

 

21. Mai 2015 – Der Gründer und ehemalige Leiter des PSI, Prof. Dr. Jean-Pierre Blaser, beehrte die diesjährige Mitgliederversammlung des FME mit seiner Anwesenheit und einem Referat über das Verhältnis zwischen Wissenschaft und der Energiestrategie des Bundes. Der Nestor der Schweizer Atomphysiker sparte dabei nicht mit kritischen Gedanken und Fragen. Das Referat kann hier heruntergeladen werden.

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FME begrüsst Vorschläge für Tiefenlager

 

 

30. Januar 2015. – Mit den heute von der Nagra präsentierten Vorschlägen für künftige Standorte zur Lagerung radioaktiver Abfälle hat die Schweiz einen weiteren Meilenstein auf ihrem Weg zu einem Tiefenlager erreicht. Das Forum Medizin und Energie (FME) ist erfreut, dass unser Land auf diesem Weg nunmehr klar vorankommt und konkrete Vorschläge für die Endauswahl vorliegen.

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Energiestrategie 2050- Obligatorisch vors Volk

 

 

13. Juni 2013 – Nach aktiver Teilnahme des FME an der Vernehmlassung zur Energiestrategie fordert die Mitgliederversammlung in einer Resolution eine obligatorische Volksabstimmung über dieses Vorhaben. Vom Standpunkt der Medizin ist eine lückenlose Stromversorgung unverzichtbar. Diese ist in den Augen des FME durch die vom Bundesrat vorgesehene Strategie jedoch nicht garantiert.

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FME News 14/2013

21. November 2013 – Im aktuellen Newsletter des FME finden Sie Fakten über die energiepolitische Diskussion und gewinnen Einblicke in die Tätigkeiten des Vereins; Neue Studien zu Kinderleukämie und Kernkraftwerken werden besprochen.  Sie lesen, warum das FME die Überarbeitung der Energiestrategie 2050 fordert. Desweiteren werden radioaktive Reststoffe sowie das KEV-Referendum thematisiert. Zudem stellen sich ausgewählte neue Mitglieder vor. 

 

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Vernehmlassung Energiestrategie 2050


 

28. September 2012 - Der Bundesrat schickt ein erstes Massnahmenpaket für den Umbau der schweizerischen Energieversorgung in die Vernehmlassung. Interessierte Parteien können bis zum 31. Januar 2013 zu der Energiestrategie 2050 Stellung nehmen. Mit der Vorlage soll der Energie- und Stromverbrauch pro Person gesenkt, der Anteil fossiler Energie reduziert und die nukleare Stromproduktion durch Effizienzgewinne und den Zubau erneuerbarer Energie ersetzt werden.

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Fukushima - A disaster Made in Japan


 

5. Juli 2012 - Die japanischen Behörden veröffentlichen einen Untersuchungsbericht zum Unglück im japanischen Kernkraftwerk Fukushima-Daiichi. Der Bericht kommt zum Schluss, dass die Aufsichtsbehörden und die Betreiberfirma gravierende Fehler gemacht haben. Anbei eine Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse.

Zum Bericht



Ionisierende Strahlung in der Umwelt


 

1. Juli 2012 - "Radioaktivität" bzw. ionisierende Strahlung gibt es immer und überall. Die Ursache sind natürliche und künstliche Strahlenquellen. Die Strahlendosis kann in beiden Bereichen sehr unterschiedlich sein. Die vorliegende Grafik vergleicht die verschiedenen Strahlenquellen miteinander.




Mitgliederversammlung 2012 – Referat von Prof. Dr. Hansruedi Völkle


 

7. Juni 2012 - An der diesjährigen Mitgliederversammlung des FME nahm Prof. Dr. Hansruedi Völkle, langjähriger Leiter der Sektion Überwachung der Radioaktivität beim Bundesamt für Gesundheit, als Gastreferent teil. In seinem Vortrag mit dem Titel "1 Jahr nach Fukushima - Die Auswirkungen auf die Gesundheit" warf er einen Blick auf die radiologische Seite des Unfalls.



Dritte, erweiterte Auflage des Flyers „Kinderleukämie und Kernkraftwerke“


 

15. Mai 2012 - Nach der Broschüre veröffentlicht das FME nun auch die dritte erweiterte Auflage des Flyer "Kinderleukämie und Kernkraftwerke - (K)Ein Grund zur Sorge?". Die grosse Nachfrage und neue Entwicklungen haben eine Aktualisierung nötig gemacht.

Die Neuerungen sind die folgenden:

- Neueste Zahlen des BAG (Bundesamt für Gesundheit)
  zur Strahlenexposition
- Neue umfangreiche Grafik zu natürlichen und 
  künstlichen Strahlenquellen
- Abschnitt zur CANUPIS-Studie (CH, 2011)



 

Dritte, erweiterte Auflage der Broschüre „Kinderleukämie und Kernkraftwerke“


 

10. April 2012 - Aufgrund der grossen Nachfrage und neuer Entwicklungen und Studien zum Thema hat das FME seine Broschüre "Kinderleukämie und Kernkraftwerke - (K)Ein Grund zur Sorge?" in einer dritten und erweiterten Auflage veröffentlicht.

Die Neuerungen sind die folgenden:

- Neueste Zahlen des BAG (Bundesamt für 
  Gesundheit) zur Strahlenexposition
- Kapitel zu Fukushima
- Neue umfangreiche Grafik zu natürlichen und
  künstlichen Strahlenquellen
- Kapitel zur CANUPIS-Studie (CH, 2011)
- Kapitel zur Geocap-Studie (FR, 2012)
- Kapitel zum COMARE-Report 14 (UK, 2011)
- Diverse kleinere Aktualisierungen im ganzen 
  Text



Kein Einfluss ionisierender Strahlung auf das Geschlechterverhältnis


 

11. Februar 2012 - Das Institut für Strahlenphysik des Universitätsspitals Lausanne und das Bundesamt für Strahlenschutz in Deutschland haben in einer gemeinsamen Analyse eine Studie zum Thema Geschlechterverhältnis untersucht. Sie halten wie die KSR die Ergebnisse der Untersuchung für nicht überzeugend.

Download Bericht



17. Oktober 2011 - Die Eidgenössische Kommission für Strahlenschutz und Überwachung der Radioaktivität (KSR) nimmt Stellung zu einer deutschen Untersuchung, welche eine Verschiebung des Geschlechterverhältnisses bei der Geburt in der Umgebung von AKW's festgestellt haben will. Die KSR weist in ihrem Bericht auf methodische Mängel hin und hält fest, dass es keinen Beweis für den Einfluss ionisierender Strahlung auf das Geschlechterverhältnis bei Geburt gebe. Aufgrund der Untersuchungsergebnisse bestehe keine Gefährdung der öffentlichen Gesundheit für die Schweizer Bevölkerung.
 
Download Bericht



CANUPIS-Studie findet keine Hinweise für ein höheres Risiko


 

Am 12. Juli 2011 hat das Institut für Sozial- und Präventivmedizin (ISPM) der Universität Bern die Ergebnisse der CANUPIS-Studie präsentiert. Mit dieser schweizweiten Langzeitstudie wurde untersucht, ob Kinder, die in der Nähe eines Schweizer Kernkraftwerkes leben oder aufgewachsen sind, ein höheres Risiko für eine Krebserkrankung und insbesondere für Leukämie haben. Das Forschungsteam hat keine Hinweise dafür gefunden, dass kindliche Krebserkrankungen in der Nähe von Kernkraftwerken häufiger auftreten als anderswo. Diese Resultate stimmen mit den bisherigen Kenntnissen über ionisierende Strahlung überein. Die im Normalbetrieb abgegebene Strahlung aus Kernkraftwerken ist um mehr als das 1000-fache zu klein, um ein erhöhtes Leukämierisiko bei Kleinkindern zu erklären.

Zur Medienmitteilung



CANUPIS-Studie beeindruckt durch Design und Solidität der Ergebnisse


 

Das Forum Medizin und Energie (FME) hält die CANUPIS-Studie nach eingehender Prüfung für ein weiteres wichtiges Element zur Erforschung möglicher Ursachen der Kinderleukämie. Im internationalen Vergleich steht sie bezüglich Sorgfalt und Präzision bei Konzeption und Durchführung hervorragend da. In Bezug auf das Ergebnis bestätigt sie die Resultate der Mehrheit der bisherigen Studien. Künftige Untersuchungen sollten sich auf das „Population Mixing“ als mögliche Ursache von Kinderleukämien beziehen.

Zürich, 15. Juli 2011 – Die am Dienstag, 12. Juli 2011 publizierte CANUPIS-Studie hat in der Schweiz mehrheitlich zu Recht für Erleichterung gesorgt. Die in der Umgebung von Kernkraftwerken ansässige Bevölkerung braucht sich aufgrund des Studienergebnisses keine Sorgen bezüglich der Gesundheit der Kinder zu machen.

Im Zusammenhang mit der CANUPIS-Studie möchte das FME eine Reihe von Punkten herausgreifen, die in der öffentlichen Diskussion bisher vielleicht zu wenig Beachtung gefunden haben:

·   Nach Auffassung des FME war es wichtig und richtig, dass das Bundesamt für Gesundheit und die Schweizer Krebsliga die Studie überhaupt initiiert haben. Grundlegend war für das FME zudem, dass sie bezüglich Design und Methode solide konzipiert und ausgeführt wurde. Beide Anforderungen erfüllt die Studie in hervorragender Weise. Den Initianten und den Forschern kommen grosse Verdienste zu bei der Klärung einer an sich wissenschaftlichen Debatte, die allzuoft auch politische Dimensionen annahm.

·   Die Forschungsleitung hat fairerweise darauf hingewiesen, dass die Anzahl Fälle, also die statistische Basis der Studie, beschränkt sei. Gleichzeitig hat sie aber auch unterstrichen, dass die statistische Basis trotzdem gross genug sei, um ein doppelt so hohes Risiko, wie es in Deutschland festgestellt worden war, nachzuweisen, sofern ein solches existieren würde. Diesbezügliche Relativierungen der Aussagekraft des Studienergebnisses sind deshalb zurückzuweisen.

·   Die Öffentlichkeit hat teilweise mit Erstaunen auf das Studienergebnis reagiert, weil das Resultat von demjenigen der deutschen Studie von 2007 abweicht. Dazu ist festzuhalten, dass das Resultat der Schweizer Studie in Einklang steht mit der grossen Mehrheit der rund 50 internationalen Studien, die in den letzten 30 Jahren durchgeführt wurden. Es ist vielmehr die deutsche Studie, die ein „Ausreisser“ darstellt. Mehrheitlich kamen die Untersuchungen zum Schluss, dass kein erhöhtes Risiko für Kinderleukämie um KKW besteht.

·    Es ist zudem auf ein weiteres wichtiges Ergebnis der Studie hinzuweisen: Sie hat festgestellt, dass auch keine lineare Abstand-Wirkung-Beziehung besteht. Das heisst, dass es nicht immer mehr Fälle gibt, je näher man an einem Kernkraftwerk wohnt. Im Gegenteil, die Studie hat festgestellt, dass es teilweise sogar weniger Fälle gibt, je näher man an einem Kernkraftwerk wohnt.

·    Ein Vorwurf, der seinerzeit der deutschen Studie gemacht worden war, war der Umstand, dass die Wind-Richtung nicht berücksichtigt worden sei. Wenn ein ursächlicher Zusammenhang zwischen KKW und Kinderleukämie bestehen würde, so die Hypothese, wäre dafür auch die Abluft aus dem KKW-Kamin verantwortlich. Die Schweizer Studie hat die Windrichtung mitberücksichtigt und festgestellt, dass das Risiko unter Einbezug der Windrichtung sogar sinkt.

·    Eine weitere Schwäche der deutschen Studie war, dass der Wohnort erst zum Zeitpunkt der Diagnose der Erkrankung erfasst wurde, obwohl der Wohnort vor Ausbruch der Krankheit, insbesondere auch zum Zeitpunkt der Geburt aus einer Reihe von Überlegungen als bedeutungsvoller angesehen wird. Die Schweizer Studie hat alle Wohnorte erfasst und festgestellt, dass das Risiko am Geburtsstandort kleiner ist als am Diagnosestandort.

·   In doppelter Hinsicht interessant ist die Feststellung der CANUPIS-Studie, dass Kinder, die in der Umgebung eines Kernkraftwerks bleiben und nicht wegziehen, ein geringeres Leukämierisiko haben als Kinder die wegziehen. Erstens ist bemerkenswert, dass kein höheres Risiko besteht, wenn man um ein KKW wohnt, und zweitens könnte das höhere Risiko bei umziehenden Kindern ein Hinweis auf die Bedeutung der Mobilitätshypothese sein. Gemäss dieser Hypothese sorgt die Durchmischung der Bevölkerung für die vermehrte Übertragung von Infektionserregern, die wiederum zum Ausbruch der Kinderleukämie führen könnten. Selbstverständlich muss dieses Ergebnis der CANUPIS-Studie vorsichtig und zurückhaltend beurteilt werden, da die Zahl der Fälle gemäss der Studienleitung auch vom Zufall beeinflusst sein könnte.

·   Die Forscher haben eine Vielzahl von Hypothesen getestet. Das Ergebnis ist immer das gleiche: es wurde kein statistisch signifikante Erhöhung des Risikos im 5-Km-Umkreis und keine lineare Abstand-Wirkungs-Beziehung festgestellt. Die Autoren bezeichnen ihre Untersuchung deshalb mit Fug und Recht als „robust“. Die statistische Power beträgt 76%. Auch vor diesem Hintergrund kann die Studie als aussagekräftig bezeichnet werden.

·   Es ist wichtig zu wissen, dass epidemiologische Studien generell keine ursächlichen sondern statistische Zusammenhänge erforschen. Das heisst konkret, dass allfällige statistische Ergebnisse im Labor mit weiteren Tests erhärtet werden müssen.

·   Es gibt verschiedene Arten von Leukämie. Mit 80% der Fälle ist die sog. „Akute lymphatische Leukämie“ die in der Schweiz am häufigsten vorkommende Art. 15% der Fälle gehören zur Gruppe der sog. „Akuten myeloischen Leukämie“. Aus der Forschung ist bekannt, dass diese letzte Gruppe weit stärker durch sog. ionisierende bzw. „radioaktive“ Strahlung ausgelöst wird als die Gruppe der akuten lymphatischen Leukämien. Wenn effektiv ein Zusammenhang zwischen KKW und Kinderleukämie bestehen würde, dürfte eine viel grössere Zahl myeloischer Leukämien erwartet werden, als dies effektiv der Fall ist.

·  In der Studie betonen die Forscher auch die Frage der Verhältnismässigkeit. Angenommen, es bestehe wirklich eine Ursache-Wirkung-Beziehung zwischen KKW und Kinderleukämie; und angenommen, es bestehe wirklich eine Erhöhung des Risikos um 20% innerhalb der 5-Km-Zone, dann, so rechnen die Forscher der CANUPIS-Studie vor, wären 1,3 der im Studienzeitraum von 25 Jahren erfassten 573 Fälle auf Kernkraftwerke zurückzuführen. Das wäre eine sehr kleine Zahl, obwohl natürlich jede einzelne Erkrankung eine zu viel ist.

Nach Auffassung des FME stellt die CANUPIS-Studie ein weiteres wichtiges Element zur Klärung der Frage eines allfälligen Zusammenhangs zwischen KKW und Kinderleukämie dar. Das FME vertritt den Standpunkt, dass die Erforschung der Kinderleukämie künftig in andere Richtungen zielen muss. Im Vordergrund stehen für das FME nun Forschungsprojekte, die insbesondere die Bevölkerungsbewegungen und –durchmischung („population mixing“) untersuchen. Es gibt zahlreiche Studien, die diesen Effekt nachweisen können. Eine Übersicht findet sich beispielsweise aktuell im „British Journal of Cancer“.

Generell findet das FME, dass die Forschung im Bereich Kinderleukämie intensiviert werden muss. Es will dazu vermehrt einen eigenen Beitrag leisten.

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Stellungnahme



In Memoriam Prof. Dr. med. Martin Allgöwer


 

1917 - 2007


Gründungspräsident des Forums Medizin und Energie  von 1984 bis 1992

Ende 2007 verstarb Prof. Allgöwer, 90-jährig, in einer Altersresidenz in Chur. Wir möchten im Folgenden dem Gründer des Forums Medizin und Energie mit einigen Worten gedenken.

1917 in St. Gallen geboren, absolvierte Prof. Allgöwer sein Studium der Medizin in Genf, Zürich und Basel. 1956 wurde er nach Auslandaufenthalten und anschliessender Tätigkeit an der Basler Klinik zum chirurgischen Chefarzt ans Kantonsspital Chur gewählt. 1967 nach Basel gewählt, gründete er das in der Schweiz einzigartige Departement Chirurgie, das er bis 1983 leitete. Neben seiner klinischen Tätigkeit betrieb Allgöwer stets auch Forschung. Eines seiner Steckenpferde war das Thema Verbrennung. In seiner Habilitationsschrift von 1953 befasste er sich mit der zellulären Basis der Wundheilung.

Gründung FME

1984 gründete Prof. Allgöwer zusammen mit weiteren Mitgliedern das „Forum Medizin und Energie“ (FME). Auslöser für die Gründung war die zunehmend emotional geführte, öffentliche Debatte zu energiepolitischen Themen. Das Forum setzte sich zum Ziel, ohne Vorurteile an alle Energieformen, die Kernenergie eingeschlossen heranzutreten. Wichtigstes Ziel für Prof. Allgöwer war, eine sichere und umweltfreundliche Energieversorgung zu gewährleisten. Er versuchte der Öffentlichkeit aufzuzeigen, dass die Medizin, um zu heilen und zu retten, auf die Elektrizität angewiesen ist. 

Weitsichtiger Energieexperte

Schon vor zwanzig Jahren waren die heute diskutierten Themen um die CO2-Problematik, erneuerbare Energieformen und die Energieeffizienz aktuell. Prof. Allgöwer erwies sich damals als weitsichtiger Energieexperte. In einer Stellungnahme  schrieb er 1990: „Atmosphäre und Klima vermögen bislang keine Menschenketten zu mobilisieren. Sie sind es aber, die in einem Zeitraum, welche die heutige junge Generation vermutlich noch erleben wird, zur wirklichen gesundheitlichen Gefährdung des Individuums und des Lebensraus vieler Menschen Anlass gebe könnte.“ Das FME wird versuchen, die Ziele einer vernünftigen Energiepolitik im Sinne von Prof. Allgöwer weiterzuführen.



In Memoriam Prof. Dr. med. Dr. h. c. Johannes Locher


 

5. März 1938 - 6. März 2007

Einen Tag nach seinem 69. Geburtstag ist Johannes Locher beim Tennisspielen unerwartet an Herzversagen gestorben.

Professor Locher wuchs in Feuerthalen ZH, Schaffhausen und Basel auf. Sein Elternhaus – sein Vater war Pfarrer – hat ihn sehr geprägt und war verantwortlich für seine vorbildliche, humanistische Grundhaltung. Nach seinem Studium der Medizin in Genf, Basel und Bern absolvierte er seine Weiterbildung zuerst auf der Abteilung für innere Medizin am Kantonspital Basel, hierauf an der damals noch jungen nuklearmedizinischen Abteilung. 1974 habilitierte er an der medizinischen Fakultät Basel als erster Schweizer in Nuklearmedizin. Noch im gleichen Jahr wurde er ans Kantonsspital Aarau (KSA) gewählt, um die Nuklearmedizin von Grund auf aufzubauen. Ab 1979 betreute er als Chefarzt Nuklearmedizin KSA auch die neu eingerichtete moderne Nuklearmedizin am Kantonsspital Baden.

Sehr fruchtbar wirkte sich seine enge Zusammenarbeit mit dem nationalen Forschungsinstitut Paul Scherrer (PSI) in Villigen aus. Besondere Beachtung fanden die Arbeiten zur Markierung von Granulozyten mit Antikörpern zur Infekt-Diagnostik. Stark eingesetzt hat sich Locher für die Installation eines Positronen-Emissions-Tomographen (PET) am PSI, unterstützt durch die Schweizerische Pharmaindustrie und den Kanton Aargau. In den letzten Jahren hat sich Professor Locher im Rahmen eines medizinischen schweizerisch-bulgarischen Zusammenarbeitsprojektes sehr engagiert. Im Rahmen dieses Projektes wurde eine Schule für Radiologie-Assistentinnen in Varna gegründet. Die Universität Varna dankte Professor Locher dafür mit der Verleihung des Titels eines Ehrendoktors.

Seine berufliche Ausbildung und Tätigkeit gepaart mit grossem Engagement waren die besten Voraussetzungen für das Präsidium des Forums Medizin und Energie (FME) als Nachfolger des Gründungspräsidenten Prof. Dr. med. Martin Allgöwer. Hannes Locher gehörte seit der Gründung dem Vorstand des FME an. Sein Präsidium fiel allerdings in eine Zeit, in der Diskussionen über die friedliche Nutzung der Atomenergie nicht mehr so aktuell und hitzig waren wie in den 80er Jahren, ja zeitweise gar zum Verstummen kamen. So war es nicht immer leicht den Sinn des Forums weiter zu tragen. Gelassen reagierte Hannes Locher auf angedeutete Auflösungserscheinungen des Vereins mit aktuellen Ersatzthemen, weitsichtig vorausdenkend, dass die Diskussion um den Fortbestand und den Neubau von Kernkraftwerken früher oder später wieder aktuell werde. Er hat Recht behalten. Bereits 1997 gab er eine Studie über die Auswirkung elektromagnetischer Felder (EMF) auf den Menschen durch kompetente Wissenschafter in Auftrag. 1998 kam die viel beachtete Broschüre “Der Mensch und die elektromagnetischen Felder“ unter dem Patronat der Schweizerischen Akademie der Medizinischen (SAMW) und der Technischen (SATW) Wissenschaften in 10’000 Exemplaren heraus.

Ein grosses Anliegen war für Hannes Locher die Endlagerung radioaktiver Abfälle, die auch aus medizinischen Bereichen stammen. Auf die Problematik der CO2-Reduktion hat er schon zehn Jahre vor der heute politisch geführten Diskussion aufmerksam gemacht und in die Gesprächsrunde eingebracht. Während seiner Präsidialzeit hat das FME auch schwierige Zeiten erlebt. Mitgliederschwund und Überalterung waren nicht leicht zu kompensieren und mit finanziellen Einschränkungen musste man leben, doch mit ruhiger Beharrlichkeit und immer sicherem Blick in die Zukunft hat er das kleine Schiffchen FME durch die Wogen der Energiepolitik gesteuert. Dafür sind wir Hannes Locher zu grossem Dank verpflichtet.

PD Dr. med. Hans K. Streuli



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